"Gorch Fock" zurück im Heimathafen Kiel

Das Segelschulschiff der Marine ist zurück im Heimathafen Kiel. Am Donnerstagvormittag hat die "Gorch Fock" an der Tirpitzmole festgemacht. Am Montag hatte der Dreimaster den Stützpunkt Wilhelmshaven verlassen und die Nordspitze Dänemarks umfahren. Die "Gorch Fock" war wegen großer Rostschäden am Rumpf monatelang in verschiedenen Werften gewesen und repariert worden. Was im Oktober 2011 als routinemäßige Wartung begann, wurden nach Werftangaben schließlich die umfangreichsten Reparaturarbeiten in der Geschichte des Schiffes. "Für uns ist das ein Aufbruch, und der beginnt mit dem Einlaufen hier in den Kieler Hafen", sagte Kommandant Helge Risch.

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 Ausbildung an Bord ab 2013

Nach langer Pause soll der Ausbildungsbetrieb auf der "Gorch Fock" bald wieder losgehen. Mitte November soll der Dreimaster von Kiel aus zunächst nur mit der Stammbesatzung wieder in See stechen, bevor Anfang 2013 erste Offizieranwärter an Bord gehen. "Es sind viele neue, junge Soldaten dabei, und wir müssen erst einmal die interne Ausbildung betreiben, bevor die nächste Ausbildungsreise beginnt", sagte Risch. Er hatte Ende August das Kommando auf dem Dreimaster übernommen und steht damit vor großen Aufgaben.

Reform des Ausbildungskonzeptes

Nach dem tödlichen Sturz einer Kadettin aus der Takelage am 7. November 2010 war das Ausbildungskonzept auf dem Schiff stark in die Kritik geraten. Der damalige Kommandant Norbert Schatz wurde erst beurlaubt und schließlich versetzt. Im Anschluss wurde die Ausbildung reformiert und ein 1,4 Millionen teurer Übungsmast an der Marineschule Mürwik in Flensburg installiert. Aktuell bildet die Marineschule 220 Offizieranwärter aus. Am Übungsmast lernen sie derzeit die nötigen Grundkenntnisse zum sicheren Arbeiten in der Takelage des Schiffs. Im Frühjahr 2013 startet dann ihr erster Törn in Las Palmas auf Gran Canaria.

Reparaturkosten deutlich höher als erwartet

Zuletzt hatte es Querelen um die Reparatur der "Gorch Fock" gegeben. Anfang 2012 war die knapp 90 Meter lange Bark in die Elsflether Werft nach Niedersachsen gekommen. Es sollten vor allem Schäden im Unterwasserbereich beseitigt werden. Im Verlauf der Sanierungsarbeiten hatte sich herausgestellt, dass die Schäden deutlich größer waren als gedacht. Die Reparaturkosten, anfangs im niedrigen einstelligen Millionenbereich erwartet, stiegen immer weiter. Zwischenzeitlich war von acht Millionen Euro die Rede - nach jüngsten Angaben liegen sie bei fast zehn Millionen Euro.

Quelle: NDR


Bordkameradschaft vor Ort

Mehrere Mitglieder der Bordkameradschaft wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen und befanden sich bei Ankunft der "Gorch Fock" in Kiel vor Ort. Lesen Sie hier, wie Michael Brzoza die Rückkehr "unseres" Schiffes erlebt:

Erlebnisbericht eines Ehemaligen

Die Stimmung war gut an diesem Donnerstagmorgen, den 27. September.

"Gorch Fock" kehrt zurück an die Tirpitzmole. Foto: Michael Brzoza"Gorch Fock" kehrt zurück an die Tirpitzmole. Foto: Michael BrzozaDie Medienvertreter hatten sich am Stützpunkt angefunden und während es im Offiziersheim Kaffee und Brötchen gab, schaute jeder ab und zu mal aus dem Fenster, ob sie nicht doch schon zu sehen war. Dann hieß es, sie sei in Laboe gesichtet worden, und jeder schnappte sich seine Utensilien und begab sich an die Mole. 

Zwei Schlepper sorgten dafür, dasss die "Gorch Fock" sicher an ihren alten Liegeplatz kam, wo sie schon seit 9 Monaten vermisst wurde. So lange dauerte nämlich die Instandsetzung, die letztlich 10 Millionen Euro gekostet hat. 

Kaum hatte die Bark angelegt, richteten die Medienvertreter von Radio, TV und Printmedien Ihre Kameras auf den "Neuen" wie es hieß. Der "Neue" ist Kapitän zur See Helge Risch (49) für den die "Gorch Fock" allerdings nicht neu ist. Schließlich war er von 1990-1992 als Segeloffizier und in den Jahren 2000-2002 als Erster Offizier an Bord. Man sah ihm die Angespanntheit an, denn alle wollten ihn fotografieren oder ein Interview mit ihm. Er nahm alles sehr locker und begrüßte jeden von uns an Bord persönlich.

Zusammengefasst sagte er, das er sehr viel Respekt vor der Aufgabe und Verantwortung habe, die man ihm übertragen habe. Die Ausbildung der Offizieranwärter an Bord habe sich insofern verändert, das man sich mehr Zeit für die Segelvorausbildung nehme. Die Kadetten haben nun zwei Tage Zeit, sich an Bord zurecht zu finden. Weitere zehn Arbeitstage dienen dazu, die Takelage und den Ablauf an Bord kennen zu lernen. Danach werden alle Manöver, welche auf See notwendig sein, im Hafen geprobt. Die Segelcrew kommt aus Parow und wird am 22. Oktober 2012 mit der Segelvorausbildung beginnen. Kommandant Helge Risch hätte gerne an die 80 Männer gehabt, aber wie es aussieht wird es eine Segelcrew zwischen 60 und 80 sein. 

Am 27. November 2012 wird die "Gorch Fock" Kiel dann mit Ziel Las Palmas verlassen. Um am 27. Januar 2013 dann die Offizieranwärter der Crew VII/2012 an Bord zu nehmen und zusammen mit der Segelcrew und der Stammbesatzung (auch ca. 60 Personen) in See stechen. "Ich bin stolz Kommandant dieses Schiffes zu sein und freue mich mit meiner Besatzung auf die vor uns liegenden Aufgaben und Herausforderungen", sagte Kapitän zur See Helge Risch. 

Text und Fotos: Michael Brzoza

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Gorch-Fock-Lied

Segel setzen "Gorch Fock"

Meldung an Bord

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