Der Albatros fliegt den Brückenkopf an 

AlbatrosEndlich gelandet: Die frühere Galionsfigur der "Gorch Fock" wird auf Schwansener Seite aufgestellt. Foto: Nordmann

Die Geschichte um den Albatros ist zu Ende erzählt. Was fast belanglos klingt, haben nicht wenige kaum noch für möglich gehalten. Dafür war die Reise der früheren Galionsfigur der "Gorch Fock" zu beschwerlich, zu abenteuerlich. Dass der dreieinhalb Meter lange und 1500 Kilo schwere Vogel nun doch gelandet ist, ist in erster Linie das Verdienst des Kappelner Verschönerungsvereins. Der hat nämlich einfach nicht locker gelassen - und ist am Ende belohnt worden. Seit Ende November begrüßt der goldfarbene Albatros nun jeden, der aus Richtung Eckernförde über die Schleibrücke nach Kappeln fährt.

Und wo hat er sich nicht schon überall aufgehalten? Vom Bug der "Gorch Fock" geht es über die Marineschule Mürwik zum Marinestützpunkt Olpenitz, dann, als das Aus des Stützpunkts kommt, in die Waffenschule nach Ellenberg, zum Schluss liegt der Albatros in einer ausgedienten Sporthalle in Port Olpenitz. Gut getan hat ihm diese Odyssee nicht: Abgeplatzte Farbe, Risse, Löcher sind die Folge. 

Aber der Verschönerungsverein hat ja Uwe Frye. Quasi in einer Ein-Mann-Show bringt er die Symbolfigur der Marine wieder auf Vordermann. Hilfe bekommt er vom Bauhof, von örtlichen Unternehmen, von Privatpersonen, aber am Ende verrichtet er doch die meiste Arbeit ganz allein. Frye reinigt, spachtelt, repariert, klebt, streicht, streicht und streicht. Das Ergebnis: ein goldglänzender Albatros, genau so, wie er einmal war. Pünktlich zum Nikolaus-Tag überreicht der Verein den Vogel an die Stadt, samt Original-Namenstafel. Jetzt thront er auf dem Brückenkopf auf Schwansener Seite, im Sommer soll ein großes "Albatros-Fest" folgen. 

Und der Verschönerungsverein, ob er es nun hören will oder nicht, hat damit nicht nur der Marine ein Denkmal gesetzt.

Quelle: Schleswig-Holsteiner-Zeitung