Aus zwölf Metern ins Hafenbecken gestürzt

Enter niederKiel – Die nächtliche Segelausbildung der „Gorch Fock“ musste am späten Montagabend um ein „Mann-über-Bord“-Manöver erweitert werden. Ein 18-jähriger Soldat der Stammbesatzung war gegen 23.30 Uhr beim Aufentern aus ungeklärter Ursache abgerutscht. Der aus Rendsburg stammende Soldat befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Unterwant in etwa zwölf Metern Höhe. Beim Absturz rutschte er am sprossenartigen Unterwant entlang und plumpste an Steuerbordseite ins Hafenbecken. Dabei zog er sich Prellungen der Hüfte zu. Er gelangte schwimmend zum Schiff und wurde wieder an Bord geholt. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus. Die Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf gravierende Verletzungen, so dass er nur zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben musste. Obwohl der Soldat sofort wieder zum Schiff zurückkehren wollte, verordnete ihm der Schiffsarzt erst einmal ein paar Tage Ruhe. Jetzt soll er nach seiner vollständigen Genesung am 5. September in Hamburg zusteigen. 
Die Soldaten sind bei der Arbeit in der Takelage mit speziellen Leinen gegen den Absturz gesichert. Diese Sicherheitsmaßnahme greift jedoch nicht, während sie in den Wanten nach oben klettern oder wenn sie in den Rahen ihre Position ändern. Quelle: Kieler Nachrichten online. Fotos: Besatzung Gorch Fock.

Ihre weißen Segel ragen hoch in den blauen Himmel. Kraftvoll und geradezu majestätisch gleitet die „Gorch Fock“ über die Ostsee. Von Altersschwäche keine Spur. Vor 50 Jahren, am 23. August 1958, lief das Segelschulschiff der Marine in der Werft von Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel. „Seitdem legte sie knapp 700.000 Seemeilen zurück, was rund 32 Erdumrundungen entspricht“, sagt der Kommandant, Kapitän zur See Norbert Schatz. Etwa 14.000 Offiziere und Unteroffiziere wurden bislang auf ihr ausgebildet.

 

Seine kleine Geburtstagstour startete der Dreimaster im Juni während der Kieler Woche. Weitere Stationen waren die Hanse-Sail in Rostock und die Flensburg Nautics. Geplant ist zudem eine Visite im Hamburger Hafen Anfang September. „Wir haben unseren Geburtstag verlängert und feiern von Juni bis September“, erklärt der zwölfte Kommandant. Wo immer ihre Segel am Horizont auftauchen, werde die „Gorch Fock“ freudig empfangen. „Wir werden nicht als Kriegsschiff, sondern als Friedensbotschafterin wahrgenommen.“

 

Dabei stießen die Pläne des Verteidigungsministeriums, ein neues Segelschulschiff zu bauen, anfangs auf Kritik. Zu deutlich war vielen noch die Katastrophe der „Pamir“ vor Augen, die im August 1957 in einen Hurrikan geriet: 80 der 86 Besatzungsmitglieder, darunter viele jugendliche Kadetten, kamen ums Leben. „Die Konstruktionspläne der gerade im Bau befindlichen „Gorch Fock“ wurden unter dem Eindruck der Katastrophe noch überarbeitet“, sagt Schatz.

 

Mut, Selbstbewusstsein und Unterordnung

 

Noch heute zählt die 89 Meter lange Bark zu den schnellsten und sichersten Schiffen ihrer Klasse. Wie vor 50 Jahren steht nach wie vor Deckschrubben, Navigation, Hängematten aufrollen und Segelmanöver auf der Tagesordnung. „Ein Segelschiff ist das optimale
Ausbildungsmittel“, erklärt der 51-jährige Kapitän. Die ungewohnte Enge, der fehlende Komfort und die teils raue Seefahrt förderten Mut, Kameradschaft, Rücksichtnahme, Selbstbewusstsein und Unterordnung.

 

„Das Segeln, wie wir es hier betreiben, funktioniert schon seit hunderten von Jahren, das ist das Faszinierende“, sagt Toppgast Marco Senftleben, während er das Unterbesansegel hafenfein packt. Hier gehe es wesentlich elementarer zu, als auf anderen Schiffen. Teamgeist sei dabei unerlässlich“, sagt der braungebrannte 23-Jährige. „Die gemeinsame Arbeit auf engstem Raum schweißt zusammen, hier lernt man Toleranz.“

 

Mit der fehlenden Privatsphäre müssten viele erstmal klarkommen, sagt Kommandant Schatz. Daran gewöhnten sie sich aber ebenso wie an die anfängliche Seekrankheit. „Schlimmstenfalls kotzen sie ein paar Tage, und dann ist das auch vorbei.“ Tatsächlich bleibt der Crew und den Kadetten wenig Platz zum Leben. Etwa 30 Mann schlafen auf zwölf Quadratmetern in Hängematten neben- und übereinander. Und selbst die Kojen der Frauen sind nur mit einem Vorhang abgetrennt.

 

Fünf Frauen, 80 Männer

 

Derzeit gehören fünf Frauen zur 85-köpfigen Stammbelegschaft. Eine von ihnen ist Sandra Raabe aus Mecklenburg-Vorpommern. Konzentriert blickt die 23-Jährige auf das Radargerät. „Hier sehen wir, ob uns Schiffe oder auch Eisberge im Weg stehen - das hier ist das U-Boot neben uns“, erklärt die blonde Nautikerin und zeigt auf einen weißen Fleck auf dem Bildschirm. Trotz modernster Technik gehöre aber auch die traditionelle Papierkarte zur Ausstattung. „Man weiß ja nie was passiert.“ Ab und zu hört sie noch immer Sprüche von Leuten, die sich nicht an die Frauen an Bord gewöhnen könnten. „Sowas ignoriere ich dann einfach.“

 

Die „Gorch Fock“ ist nicht nur Ausbildungsschiff, sondern auch weltweiter Repräsentant der deutschen Marine. „Das Schiff ist ein diplomatischer Eisbrecher“, sagt der Kommandant. „Nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren wir zum Beispiel die ersten deutschen Soldaten, die israelischen Boden in Uniform betreten haben.“ Bislang steuerte das Segelschiff mehr als 350 Häfen in 58 Ländern an. Noch viele sollen folgen. „Mein persönlicher Traum ist es, mit der „Gorch Fock“ Kap Hoorn zu umrunden“, sagt Schatz. Dafür bleibt genug Zeit: Die Marine will das Schiff noch mindestens 25 Jahre im Dienst halten.

 

Senftleben dagegen verlässt Mitte August nach dreieinhalb Jahren die „Gorch Fock“, um ein Studium zu beginnen. Die Kameradschaft an Bord, die gemeinsamen Touren in den Häfen weltweit, die Sonnenauf- und -untergänge in der Takelage und „die alte Lady selbst“ werde er vermissen, sagt der Cuxhavener. Auch wenn er sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiede, eine Sache sei sicher: „Ich kam als Junge und gehe als Mann.“

 

Quelle: berufundchance.fazjob.net

Flensburg, 18.08.2008, Timo Petersen (Redaktion Marine).
Anlässlich der Vereidigung an der Marineschule Mürwik besuchte das Segelschulschiff der Deutschen Marine die Fördestadt und machte gleich einen Abstecher zu den Flensburg NAUTICS.

Zahlreiche Besucher beim OPEN SHIP in Flensburg
Zahlreiche Besucher beim OPEN SHIP
(Quelle: © 2008 Bundeswehr / Timo Petersen)

Hier zeigte sich die GORCH FOCK wieder einmal als Besuchermagnet. Hunderte von Schaulustigen drängten sich während des OPEN SHIP an Oberdeck des Dreimasters. Viele von Ihnen nahmen lange Wartezeiten in Kauf, um einmal das bekannteste deutsche Segelschiff zu besichtigen.

Bereits am Sonntag hieß es wieder Leinen los. Mit an Bord 105 Rekruten, die sich in den nächsten beiden Wochen in einer Segelvorausbildung auf die 151. Ausbildungsreise vorbereiten. Diese führt die Dreimastbark u.a. nach Dublin (IRL), Cadiz (E) und Cherbourg (F).

Erster Hafenaufenthalt ist jedoch Hamburg. Hier nimmt die GORCH FOCK vom 5. bis zum 7. September an den Feierlichkeiten zum Hafengeburtstag der Hansestadt teil.

Kapitän zur See Norbert Schatz präsentiert die neue Briefmarke und die Gorch-Fock-Gedenkmünze

 

Glücksburg (ots) - Pünktlich zum Geburtstag übergab am 7. August Bundesfinanz-Staatssekretär Werner Gatzer während der Hanse Sail in Rostock prägefrische "Exemplare" einer Sonderbriefmarke "Gorch Fock" und erste 10 Euro Gedenkmünzen an Kapitän zur See Norbert Schatz, Kommandant des deutschen Segelschulschiffes. Die Deutsche Marine feiert in diesem Jahr das 50-jährige Jubiläum ihrer "Botschafterin in Weiß". Auch die Vizepräsidentin des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern, Brigitte Holznagel, der Präsident des Landtages von Schleswig-Holstein, Martin Kayenburg, der Oberbürgermeister der Stadt Rostock, Roland Methling, der Inspekteur der Deutschen Marine, Vizeadmiral Wolfgang Nolting und der Amtschef des Marineamtes Rostock, Konteradmiral Schimpf erhielten die begehrten Erinnerungstücke. Das Interesse an der Sonderbriefmarke mit dem hochattraktiven Motiv und der 10 Euro Gedenkmünze war erwartungsgemäß hoch. Käuflich erwerben kann man die Briefmarke in allen Poststellen der Bundespost. Die Münzen sind in allen Filialen der Deutschen Bundesbank zu bekommen. Die Auflage der Münzen ist limitiert.

 

Gorch-Fock-Briefmarke, präsentiert von Besatzungsmitgliedern.
 
Gorch-Fock-Briefmarke vor der Schiffsglocke.
 

07.08.2008, Presse- und Informationszentrum Marine

Das Flaggschiff der Deutschen Marine erstrahlt in neuem Glanz. Nach einer umfangreichen Generalüberholung verließ die "Gorch Fock" am Montag die niedersächsische Elsflether Werft (Kreis Wesermarsch). Rechtzeitig zum 50. Geburtstag erhielt das Segelschulschiff neben einem neuen, leichteren Deck auch einen frischen Farbanstrich und neue Segel. Zudem wurde die alte Kombüse, die nicht mehr den Hygienevorschriften entsprach, durch eine neue ersetzt. Die Renovierung der knapp 90 Meter langen Dreimast-Bark kostete nach Werftangaben rund 4,5 Millionen Euro.

Volles Programm im SommerGorch Fock zurück in Kiel.

Gorch Fock zurück in KielEnde der Woche wird das Segelschulschiff in seinen Heimathafen Kiel einlaufen, wie die NDR 1 Welle Nord berichtete. Dort wird die komplette Ausrüstung an Bord gebracht, ehe die Stammbesatzung von Ende Mai bis Mitte Juni mehrere Ausbildungsfahrten unternimmt. Auf dem Programm stehen in diesem Sommer unter anderem Besuche der "Kieler Woche" und der "Hanse Sail" in Rostock. Mitte August können die Gäste der "Flensburg Nautics" das Schiff bewundern.
Quelle: NDR-Online

Gorch-Fock-Lied

Segel setzen "Gorch Fock"

Meldung an Bord

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