Sedov

Sedov

1945 - heute

Seit seiner Übernahme durch die Russen im Jahre 1945 trägt die Viermastbark den Namen des russischen Polarforschers "Georgij Sedov", der 1914 bei einer Expedition in der Arktis ums Leben kam.

1952 bis 1957 diente die SEDOV als Schulschiff der sowjetischen Marine. Sie war zu mehreren Freundschaftsbesuchen in Südamerika und Afrika und wurde in dieser Zeit von verschiedenen Marinekapitänen kommandiert.

Von 1957 bis 1966 war sie als ozeanographisches Forschungsschiff im Nordatlantik eingesetzt. Auch auf diesen Fahrten wurden Kadetten der russischen Marine ausgebildet. In dieser Zeit wurde das komplette laufende Gut nach den originalen Riggplänen erneuert. 1966 ging die Sedov in den besitz des sowjetischen Fischereiministerium über. Ihr Liegeplatz wurde die Newa in Leningrad. Nach weiteren Ausbildungsfahrten im finnischen Meerbusen wurde bis 1981 aufwendig umgebaut und renoviert. Das Schiff verfügt nun über Unterkünfte für 240 Mann, die im ausgebauten Zwischendeck eingerichtet wurden. Besondere Attraktion und auf einem Segelschiff wohl einmalig dürfte der glasüberwölbte Festsaal mit Bühne sein, an den ein kleines Museum zur Geschichte des Schiffes und seines Namensgebers anschließt. Ein Film- und Videoraum mit Bar vervollständigen die Räume zur Freizeitgestaltung. Die einstiegen Zwischendeck-Laderäume wurden für Schulungszwecke und als Unterrichtsräume hergerichtet. Das Schiff wird als reines Schulschiff eingesetzt. Die erforderliche Stabilität erhält es durch 500 Tonnen Ballast in fester Form und 1000 Tonnen in den Dopelbodentanks in Form von Ballast- und Trinkwasser sowie Brennstoff.

An der Besegelung hat sich nichts geändert. Sie ist mit 4.192 qm Segelfläche angegeben, die sich auf 3.117 qm Rah- und 1.075 qm Schratsegel verteilen. Gegenüber den 3.392 qm aus den alten Werftangaben ist das eine Steigerung von 800 qm, deren Herkunft nicht erklärlich ist. Von 1981 an gehörte sie zur "Baltic Division of Training Ships" und war in Riga beheimatet. Wie "Phönix aus der Asche" lief die SEDOV im August 1981 das dänische Horsens als ersten westlichen Hafen an. Inzwischen ist sie häufiger und gern gesehener Gast auf den verschiedenen Windjammertreffen. Im Mai 1982 besuchte sie überraschend anläßlich des 793. Hamburger Hafengeburtstag die Hansestadt. Hier stattete auch ihr alter Kapitän Gottfried Clausen "seinem" Schiff einen Besuche ab, wo er freundliche Aufnahme fand und von Kapitän Prevozchikov herzlich empfangen wurde. 1982 trafen sich die ehemaligen Lloyd-Kadetten anläßlich ihres Jahrestreffens auf der in Bremerhaven liegenden Bark. Den Besuch des Schiffes in seinem alten Heimatrevier nahm damals die Stadt Bremerhaven zum Anlaß, eine Ausstellung über die Geschichte der einstiegen KOMMODORE JOHNSON ex. MAGADELENE VINNEN zu veranstalten.

In einer Zeit, in der ein 25 Jahre altes Schiff bereits als veraltet und kaum noch einsetzbar girt, ist es fast als Wunder anzusehen, daß die 75-Jährige Viermastbark immer noch über See geschickt werden kann. Das ist neben den heutigen russischen Betreibern des Schiffes wohl sicher auch den damaligen Schiffbauern an der Kieler Förde zu verdanken.

Seit 1991 ist ihr Heimathafen Murmansk. Dort untertseht sie der Murmansk State Academy of Fishing Fleet, seit 1966 Murmansk State Technical University. Seit 1989 können Interessierte aus aller Herren Länder eine Ausbildungsfahrt auf der SEDOV mitmachen.

Mehr denn je ist die SEDOV eine Attraktion in allen Häfen der Welt. Als "schwimmendes Museum" zieht sie Tausende Besucher an. Die Liste ihrer Hafenbesuche liest sich wie eine Veranstaltungsliste von Großsegler-Treffen: Kieler Woche, HANSE-Sail Rostock, Hamburger Hafengeburtstag, Sail & Steam Wilhelmshaven, 700 - Jahrfeier der Grimaldis in Monaco, SAIL Amsterdam, Brest etc etc.

 

Technische Daten:

                                 Baujahr:            1921

                                 Werft:                Friedrich Krupp Germaniawerft, Kiel

                                 Typ:                    Viermastbark

                                  Länge ü.a.:         117,5 m

                                  Rumpflänge:       109 m

                                  Breite:                 14,9 m

                                  Tiefgang:              6,5 m

                                   Segelfläche:         4195 m²

                                   Heimathafen:       Murmansk

                                   Eigentümer:         Murmansk Technical University (MSTU)

                                   Flagge:                 Russland

Gorch-Fock-Lied

Segel setzen "Gorch Fock"

Meldung an Bord

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